Walzzeichen auf der Schiene:
BOCHUM
.
Abweichendes Walzzeichen mit Abkürzung „B.V.G.„:
B.V.G. BOCHUM
.
Lieferserie ins Ausland:
BOCHUM. 1874. ОРЕНБ.
Hersteller:
Bochumer Verein für Gussstahlfabrikation
Lesart nach Beispiel oben:
B.V.G. Bochum = simple Abkürzung für „Bochumer Verein für Gussstahlfabrikation“.
Weitere Informationen:
- Bochumer Verein für Gussstahlfabrikation ab 1854 vorher 1842 Mayer & Kühne.
- 1865 Schienenwalzwerk, 1921 an Deutsch-Lux, weil dort Aktienmehrheit, (ab 1926 in Vereinigte Stahlwerke) technischer Leiter Jacob Mayers bis ca. 1875, später mit Krupp fusioniert.
- Bedeutendes Werk für Stahl – Glockenguss (lt. Fernsehbeitrag 2015 läuten auch heute noch Glocken vom BVG).
- Um 1850 wurde bei Mayer & Kühne der erste Gussstahl erzeugt (aus: Stahl und Eisen 1935 Seite 1280).
- AG ab 1854; ca. 1863-65 Bessemerverfahren eingeführt.
- Seit 1865 Schienenwalzwerk,
- 1911 Schienen aus saurem Bessemerstahl,
- 1922-24 Martin-Stahlwerk in Bochum-Höntrop errichtet.
- 1926 ging der Bochumer Verein schließlich im Zuge der allgemeinen Rationalisierungs- und Konzentrationstendenzen in dem neu gegründeten Großkonzern Vereinigte Stahlwerke AG auf.
- Ab 1935 arbeitete beim Bochumer Verein ein erster Lichtbogenofen.
- 1953 in die Krupp AG übergegangen.
- Im Jahr 1965 übernahm die Fried. Krupp Hüttenwerke AG den Bochumer Verein mit dem „Werk Weitmar“.
Zusatzkennzeichen im Walzzeichen:
Schienen der BVG Bochum erhielten im Walzzeichen den Zusatz „K“ oder „VT“ für verschleißhärtete Schienen. Bisher kein Foto.
Zusatzbuchstabe „H“ im Walzzeichen. Bedeutung unbekannt.

Zusatzkennzeichen „B„, vermutlich für Bessemer-Stahl:

Zusatzkennzeichen „S *“ im Walzzeichen. Bedeutung unbekannt (Siemens-Martin-Stahl wurde gewöhnlich mit Mst) abgekürzt.

Gewährleistung 10 Jahre: Zusatzkennzeichnung „XG“ (liest sich teilweise als XC). Beginnend ab dem Jahr der Herstellung.

Zusatzkennzeichnung „G.5.„. Gewährleistung für 5 Jahre. Beginnend ab dem Jahr der Herstellung.

Umständlichere Markierung im Walzzeichen für 5 Jahre Gewährleistung mittelt hochgestellter Zahlen und Bruch: „B.V.G. BOCHUM 1891 5 G 31/12 96 ST).

Zusatzkennzeichnung „PR 6“ und „PR 8„. Bedeutung bisher unbekannt.


Zusatzkennzeichnung „R 6„. Bedeutung bisher unbekannt.

Zusatzkennzeichen „VS“ im Walzeichen. War beim Walzwerk Phoenix die Markierung für Schienen aus Verbundstahl:

Zusatzkennzeichen „–“ und „=“ sowie „_“ (Unterstrich) im Walzzeichen. Gesichtet auf Schienen ab dem Jahr 1934.



Walzzeichen mit Zusatz „ОРЕНБ“:

Bei dieser Schiene mit dem Zusatz „ОРЕНБ“ handelt es sich um die Abkürzung des Namens einer russischen Privatbahn, für die Bochum die Schienen produzierte. Die Orenburger Eisenbahn (Orenburgskaya Zheleznaya Doroga) wurde zwischen 1874 und 1877 gebaut. Im November 1873 wurde die Satzung der privaten Orenburger Eisenbahngesellschaft genehmigt. Am 22. Februar 1874 wurde das Bauprojekt genehmigt und bald darauf begannen die Arbeiten. Schließlich am 22. Oktober 1876 überquerte der erste Zug die Brücke über den Fluss Sakmara in Orenburg. Zum 1. Januar 1877 wurde die gesamte Strecke offiziell eröffnet.
Foto Walzzeichen „B.V.G. BOCHUM. 1913. S.D.J.„:
-> Fundort einer seltenen Schiene mit den Zusatzbuchstaben „S.D.J.“ in Schweden, drei Kilometer nördlich von Asarna (in der Provinz Jämtland). Vermutlich eine für den Export bestimmte Lieferserie, demnach das Kürzel „S.D.J.“ mit der schwedischen Staatsbahn in Verbindung steht. Einsendung per E-Mail von C. Loska.

Foto einer Schiene „B.V.G.BOCHUM.1885.7.“ aus einem Apartment in Venedig (Einsendung von Christian S. per E-Mail):

Fotos Walzzeichen „BOCHUM“:





.
Fotos „B.V.G. BOCHUM“:










Haben Sie eine Schiene mit diesem Walzzeichen irgendwo gefunden? Sollten sich auf der Seite zu dem betreffenden Walzzeichen bisher weniger als 5 Fotos befinden, freue ich mich über weitere Zusendungen.