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Walzzeichen auf der Schiene:

Die Ursprünge des heutigen Stahlwerkes in Donawitz gehen auf die urkundlich nachweisbaren Hammerwerke aus dem Jahre 1436 zurück, in denen der Abbau des Erzbergs aufgearbeitet wurde. Eine Erzeugung ist seit 1529 nachweislich.[2] Die Erzverhüttung in Radwerken war an das Vorhandensein von Wasserkraft gebunden, was auch die Erzeugungsmenge stark begrenzte. Mit dem Einsatz immer leistungsfähigerer Dampfmaschinen war es am Anfang des 19. Jahrhunderts möglich, wesentlich größere Hüttenwerke an verkehrsgünstigen Orten zu errichten. Erste bedeutendere Betriebsstätte hier war ein Drahtzug 1805 und ein Hammerwerk 1809.[2] Daneben entstand 1837 aus dem bisher relativ kleinen Puddlingsstahlwerk die nach ihrem Erbauer Franz Mayr benannte Franzenshütte.[3] Franz Mayr (II.) von Melnhof erweiterte 1845/46 das Werk durch den Bau der Karolihütte und 1852 durch die Theodorahütte.

1868 erfuhr Donawitz durch den Anschluss an Eisenbahn mittels der Verbindungsbahn zwischen Südbahn und Kronprinz-Rudolfs-Bahn einen starken wirtschaftlichen Aufschwung. Über den Bahnhof Leoben Donawitz konnte die Steinkohle nun in großen Mengen aus Nordmähren herangeschafft werden und die Eisenwaren konnten schneller und günstiger zu den Kunden transportiert werden. 1872 verkaufte Mayr von Melnhof die gesamten Mayr’schen Eisenwerke – rechtzeitig vor dem Preisverfall der Gründerkrise – an die Innerberger Hauptgewerkschaft.

Ab 1878 gab es ein Siemens-Martin-Stahlwerk, das vor dem Ersten Weltkrieg mit 14 Einheiten für je 30 t Einsatz als größte Anlage auf dem Kontinent galt.

1881 entstand die Österreichisch-Alpine Montangesellschaft (OAMG) durch Zusammenschluss mehrerer Hüttenbetriebe in der Steiermark – darunter auch die Innerberger – und Kärnten, mit ihrem Hauptwerk in Donawitz. In den Folgejahren erfuhr das Werk in Donawitz einen umfassenden Ausbau.[4]

1891 wurde der erste Kokshochofen mit 200 t Tagesleistung in Donawitz angeblasen. 1899 folgte der zweite Hochofen mit 250 t und 1905 sowie 1907 der dritte und vierte Hochofen mit je 400 t Tagesleistung. 1911 wurde der nicht mehr zeitgemäße Hochofen I durch einen weiteren 400-t-Ofen ersetzt. Die größte Jahresproduktion der Hochöfen mit ca. 410.000 Tonnen Roheisen wurde 1916 infolge des Rüstungsbedarfs durch den Ersten Weltkrieg erzielt. Zur Weiterverarbeitung entstanden ein Block- und Drahtwalzwerk, eine Träger- und Schienenwalzstrecke sowie Bandwalzstrecken.[4]

Mit dem Zerfall der Habsburgermonarchie 1918 ging ein großer Teil der Absatzmärkte des Hüttenwerks in Donawitz verloren. Der dadurch verursache Produktionsrückgang wurde durch die Weltwirtschaftskrise weiter verschärft. Nach mehreren Besitzwechseln wurde das Hüttenwerk 1941 Teil der Reichswerke Hermann Göring. Infolge der Ankurbelung der Rüstungsindustrie konnte die Roheisenproduktion 1941 wieder auf ca. 500.000 t gesteigert werden. Durch die Lage der Werksanlagen in einem engen Tal, umgeben von hohen Bergen, blieben Donawitz anders als der Hütte Linz großflächige Bombenangriffe erspart.[4]

Nach Kriegsende im Mai 1945 besetzte die Rote Armee die Obersteiermark und begann sofort mit der Demontage von Betriebsanlagen. Nach Festlegung der alliierten Besatzungszonen kamen Ende Juli 1945 die Briten in die Steiermark und die Sowjets zogen ab. Das Werk wurde verstaatlicht und die Firmenstruktur der ehemaligen ÖAMG im Rahmen des Marshall-Planes wiederhergestellt. 1948 wurde der Österreichische Eisen- und Stahlplan erstellt, der die zukünftigen Entwicklungs- und Ausbaumaßnahmen der beiden großen Hüttenwerke in Linz und Donawitz bestimmte. In Linz (Vereinigte Österreichische Eisen- und Stahlwerke AG – VÖEST) sollte die Erzeugung von Flachprodukten, also Blechen, und in Donawitz die Fertigung von warmgewalzten Profilen, Trägern, Schienen und Draht konzentriert werden.[4]

1973 erfolgte die Fusion der ÖAMG mit der VÖEST zur VOEST-ALPINE AG.

1991 wurde der Standort Donawitz in drei Einheiten aufgeteilt, die VOEST-ALPINE STAHL DONAWITZ GmbH für die Hütte, die VOEST-ALPINE SCHIENEN GmbH für die Großwalzanlage und die VOEST-ALPINE AUSTRIA Draht GmbH für das Langzieh- und Drahtwalzwerk. Seit 1999 ist die Energieerzeugung für das Werk in den Energiepark Donawitz (EPD) der STEWEAG-STEG ausgegliedert.

Quelle: Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%BCttenwerk_Donawitz

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