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Vollständiges Walzzeichen auf einer Schiene:

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B.ST.BUCHSCH.1889

B.ST. = Stahl aus dem Bessemerverfahren (B = Bessemer, St. = Stahl)

BUCHSCH. = Ort der Herstellung oder Name der Firma. Hier abgekürzt für den Ort Buchscheiden

1889 = Jahr der Herstellung

B.ST.“ Die Kennzeichnung ist eine von deutschen Werken früher oft verwendete Abkürzung. Sie unterschiedet sich z.B. von der in Frankreich verwendeten Form „AF.B„, die aber das gleiche bedeuten.

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  • 1844/46 Erbauung des Eisenwerkes Buchscheiden (Brennstoff fast nur Torf!)
  • Matthäus und Franz von Rosthorn beteiligten sich 1846 am Eisenwerk in Buchscheiden (nahe Feldkirchen), das mit Torf betrieben wurde. Hier wurden ebenfalls Eisenbahnschienen erzeugt. Das Eisenwerk in Buchscheiden wurde nach Zahlungsunfähigkeit und Ausgleich 1870 verkauft. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Rosthorn_(Familie)
  • 1853 Gründung der Buchscheidener Eisenwerks Actien-Gesellschaft
  • 1855/56 Neubau eines Puddelstahl- und Walzwerkes besonders für die Schienenerzeugung
  • Bald nach der 1864 erfolgten Inbetriebnahme des Bessemerstahlwerkes in Heft bei Hüttenberg (KÖSTLER 1977 und Anhang) bezogen die Kärntner Schienenwalzwerke Prävali und Buchscheiden Hefter Bessemerstahlblöcke und verarbeiteten sie zu Eisenbahnschienen, die zu den frühesten „Einstoff-“ oder „Ganzstahlschienen“ der ö.-u. Monarchie zählen. Wegen laufender Erneuerung der Gleisanlagen besitzen Bessemerstahlschienen heute Seltenheitswert und sind darüber hinaus als solche schwierig zu identifizieren, weil die im Steg eingewalzte Bezeichnung (Stahlart, Ort und Jahr der Walzung) meist bis zur Unleserlichkeit wegrostet. Im Gegensatz dazu trug die Schiene, über deren Beschaffenheit nachstehend berichtet wird, die gut sichtbare Aufschrift „BST BUCHSCH 1883″, womit ihre Herkunft eindeutig feststeht.
  • Quelle: Werkstoffkundliche Untersuchung einer Eisenbahnschiene aus Buchscheiden, Klagenfurt 1980.
  • 1881 Übernahme des Werkes durch die Österreichisch-Alpine Montangesellschaft
  • 1892 Auflassung des Werkes

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