Die Welt der Eisenbahnschienen

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Vollständiges Walzzeichen auf einer Schiene:

L DE ROLL BERNE

Hersteller:

Gesellschaft der Ludw. von Roll’schen Eisenwerke A.G. aus Bern (Schweiz)

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Hinweis zur Lesart am Beispiel oben:

L DE ROLL BERNE oder auch L. DE ROLL BERNE als Abkürzung für Ludwig von Roll’schen Eisenwerke aus Bern

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Weitere Informationen:

• Die Firma wurde 1803 gegründet:
• 1803 plante Karl Dürholz als Vertreter der Solothurner Firma Felix Brunner und Cie. die Errichtung eines Schmelzofens in Matzendorf. Er machte sich kurz darauf mit seinem Bruder selbstständig und gründete die «Eisenwerke der Handelsgesellschaft der Gebrüder Dürholz & Co.»
• Ab 1825 liefen die Geschäfte der von Roll’schen Eisenwerke dank starker Nachfrage nach Eisen in Grossbritannien und Frankreich sehr gut.
• Zunehmender Bedarf an Gusswaren führte 1828 zur Errichtung einer Giesserei in der Klus, in der direkt aus dem Hochofen gegossen wurde. 1836 folgte ein Walzwerk in Gerlafingen. Da die eigenen Hochöfen nicht mehr genügend Roheisen für den stetig steigenden Bedarf der von Roll’schen Eisenwerke liefern konnten, wurde für einige Zeit auch Roheisen aus dem Ausland bezogen. Nach Verbesserungen an den bestehenden Hochöfen und der Errichtung eines grösseren Hochofens in Choindez (Gemeinde Courrendlin) im Jahr 1846 konnten aber wieder genügend Roheisen für den Eigenbedarf produziert und sogar Überschüsse verkauft werden.
• Ab 1859 liefen die Geschäfte jedoch wieder schlechter. Negative Auswirkungen hatten insbesondere der Sardinische Krieg und der vorübergehend abnehmende Eisenbahnbau.
• 1914 produzierte der Hochofen von Choindez als bereits einziger verbliebener Hochofen der Schweiz 22’000 t Roheisen pro Jahr, womit er die Gesamtproduktion der neun schweizerischen Hochöfen im Jahre 1858 um mehr als 50 % übertraf.
• 1922 ging ein weiterer Elektroofen in Betrieb, der Siemens-Martin-Ofen jedoch wurde aufgrund hoher Löhne und Kohlenpreise bereits 1921 stillgelegt.
• Von Roll entwickelte für seine Elektroöfen eine neue Beschickungsmethode, von oben mit Mulden statt durch die Tür. Dieses Verfahren setzte sich anschliessend weltweit durch.
• Von Roll war während des Krieges Unterlieferantin der Firma Oerlikon-Bührle, die als wichtigste Schweizer Rüstungs-Lieferantin von Hitler-Deutschland galt.
• An der Generalversammlung vom 29. Mai 1962 änderte die Firma ihren Namen von Gesellschaft der Ludw. von Roll’schen Eisenwerke A.G. in Von Roll AG ab.
• Das 1977 von Von Roll erworbene Stahlwerk Monteforno in Bodio, Kanton Tessin, wurde am 31. Januar 1995 geschlossen.
• 1997 war Von Roll vollständig aus dem Stahlgeschäft ausgestiegen, nachdem auch noch die New Jersey Steel Corporation in den USA verkauft wurde. Darüber hinaus wurden in den 1990er Jahren die Einschienenbahn-, Hydraulik-, Elektrokabel- und Filtrationsgeschäfte verkauft.
  

Fotos:

Zwei Fotos im Internet gefunden:

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