Walzzeichen auf der Schiene:
TATA HY
Hersteller: Tata Steel, Indien (Europäische Zentrale in London als „Tata Steel Europe“). Produktionsort Hayange; Frankreich (Walzzeichen-Kürzel „HY„)
- Existierte unter diesem Namen von 2006 bis 2016 (siehe weiter unten: „Geschichtlicher Abriss & Übernahmen„)
Hinweis zur Lesart am Beispiel oben:
„TATA„: Hauptkonzern aus Indien
„HY„: Produktionsstandort Hyange (Frankreich, Département Moselle in der Region Grand Est)
Weitere Informationen:
- „Tata Steel ist ein zur Tata-Gruppe gehörendes Montanunternehmen mit Firmensitz in Mumbai in Indien. Es ist eines der weltgrößten Stahlunternehmen mit einer Kapazität von etwa 35 Millionen Tonnen und rund 67.000 Mitarbeitern auf fünf Kontinenten. Die europäischen Geschäftseinheiten sind in London registriert.„
- „Der Konzern betreibt / betrieb Stahlwerke in Großbritannien und den Niederlanden, zudem besitzt Tata Steel Stahlwalzwerke, Beschichtungsanlagen und Verarbeitungswerke in ganz Europa.„
Quelle: Englischer Wikipediaartikel (Link)
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Weitere Informationen:
„Im nordfranzösischen Hayange werden künftig auch Schienen mit einer Länge von 108 Metern produziert. Tata Steel hat den Auftrag erhalten, dem französischen Bahnunternehmen SNCF im Laufe der nächsten zwei Jahre mehr als 200.000 Tonnen Schienen zu liefern. Der Auftrag macht Tata Steel zum größten Lieferanten der von SNCF benötigten Schienen. Die Schienen mit Längen von bis zu 108 Metern kommen aus Tata Steels Werk Hayange in Nordfrankreich. Der Auftrag kam zustande, nachdem Tata Steel in seinem Werk in Hayange eine Investition von 35 Millionen Euro getätigt hat und nun auch Schienen mit einer Länge von 108 Metern produzieren kann. Diese Schienen wird die SNCF in ganz Frankreich in Standard- und Hochgeschwindigkeitsnetzen einsetzen. Der Neuauftrag ist als Erweiterung eines älteren Vertrages mit der SNCF zu sehen. „
Quelle: Privatbahnmagazin. Link Hier
„Im April 2016 wurde die Langproduktsparte von Tata Steel Europe einschließlich des Werks in Hayange für einen geringen Betrag an Greybull Capital verkauft.“ Quelle: Wikipediartikel über Sorgerail (Link)
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Geschichtlicher Abriss der Stahlproduktuion in Hayange und den wechselnden Übernahmen des Werkes:
- Eisenproduktion in Hayange wurde um 1892 von der Familie De Wendel als Usine Saint Jacques gegründet
- Während der beiden Weltkriege stand das Werk unter deutscher Verwaltung
- Ende des 20. Jahrhunderts wurde das Werk Hayange Teil des französischen Stahlherstellers Usinor-Sacilor
- Im Jahr 1999 wurde das Unternehmen von der Corus Group plc übernommen und befand sich damit erstmals in britischem Besitz (in dieser Zeit Walzzeichen „CORUS HY“ <- Link)
- 2006 wurde Corus, und damit auch das Werk Hayange, Teil von Tata Steel Europe. Ab da an Walzzeichen „TATA HY„
- April 2016 von Greybull Capital übernommen
- August 2020 erwarb das britische Unternehmen Liberty Steel das Werk Hayange
- 2021 wiederum an die deutsche SHS-Gruppe (Struktur-Holding-Stahl GmbH & Co. KGaA) mit Sitz in Dillingen/Saar) verkauft und der Betrieb wurde in Saarstahl Rail umbenannt
- Bis 2023 soll es der einzige Hersteller in Europa sein, der Schienen aus Elektrolichtbogenöfen herstellt
- Beteiligt am Kartell, das bis 2011 Preise und Mengen auf dem deutschen Markt für Eisenbahnschienen absprach. Als Führer des Kartells, das in eine Händler- und eine Produzentenebene unterteilt war, galt Voestalpine. Die Zusammensetzung des Kartells veränderte sich im Laufe der Jahre. Wesentliche Spieler blieben Voestalpine, Thyssenkrupp und Corus (später Tata Steel).
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Fotos:


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